Das ist eine Kopie und Erweiterung meiner Google-Rezension zur Station G2 des AMEOS Klinikums in Osnabrück. Die Betreiber versuchen seit mehr als 2 Jahren, meine Rezension auf Google zu blockieren. So weit so normal. Meine Erlebnisse halte ich dennoch für erzählenswert. Vielleicht hilft es anderen Angehörigen. Es folgt der Text aus der Rezension mit Ergänzungen und Korrekturen Ich werde mir Mühe geben, das nachvollziehbar zu gestalten.
[Update im Oktober 2023: Station G2, nicht G1] Ich schildere die Umstände, wie ich sie erlebt habe, als meine Mutter aufgrund ihrer Demenz um das Jahr 2015 zwei mal für je 6 Wochen auf der Station G2 war.
Korrektur: Meine Mutter war zu folgenden Daten dort aufgenommen:
8.3.2016 – 9.4.2016
20.5.2016 – 4.7.2016
8.1.2018 – 24.1.2018
Entgegen meiner früheren Formulierung werden Patienten werden dort nicht ‘eingelagert’ (auch nicht in Anführungsstrichen), sondern sind dort zur medikamentösen Einstellung. Das Thema ist schlimm genug, eine vorsichtige Wortwahl ist angebracht. Meine Eindrücke sind subjektiv und beziehen sich auf das Jahr 2015/16, mittlerweile ist die Situation bestimmt eine andere, ich gehe davon aus, dass es sich bei meinen Erlebnissen um Einzelerfahrungen handelt.
Thema Ansprechpartner:
Ich habe während der Aufenthalte meiner Mutter mehrfach versucht, mir einen aktuellen Stand zu holen. Per Telefon. Das hat grundsätzlich natürlich geklappt, aber ich habe nahezu jedes mal mit einem anderen Arzt/ einer anderen Ärztin gesprochen. Details, wie oft ich angerufen habe, wie oft ich mit einer anderen Person gesprochen habe, weiß ich nach all den Jahren nicht mehr. Was ich weiß ist, dass ich mir damals sehr verloren vorgekommen bin. Ich hatte als Angehöriger das Gefühl, dass mir die Krankenakte vorgelesen wurde. Ich hätte erwartet, dass mit solch extremen Situationen anders umgegangen wird.
Mein Empfinden, dass sich etwa 5 Wochen gar nichts tut und der Patient dann kurz vor Ende ‘vollgepumpt’ wird beruht darauf, dass ich aufgrund der Telefonate mit dem medizinischen Personal und von Besuchen ein ziemlich genaues Bild vom bisherigen Verhalten meiner Mutter hatte, das sich in der sechsten Woche schlagartig verändert hat. Das kann unterschiedliche Gründe haben.
Thema Sozialarbeiterin:
Als meine Mutter dort war, gab es zwei Kolleginnen, mit denen ich Kontakt hatte. Eine davon empfand ich als äußerst fähig und freundlich. Ihr Name klingt wie eine Farbe. Ihre Kollegin, Frau D***er rief mich eines Tages an mit dem Satz: “Ich habe ein Pflegeheim für Ihre Mutter und es ist schon alles geklärt, nächste Woche kommt sie dahin” (so in etwa, es ist ein paar Jahre her, im Kern stimmt’s).
Weder das Pflegeheim noch alles Weitere (die Kosten, die dadurch auf uns zukämen, zum Beispiel) war im Vorfeld mit mir abgesprochen oder wurde mir in dem Telefonat genannt. Als ich entgegnete, dass das nicht mit dir abgesprochen sei wurde ich angeblafft, dass man schon “mit meiner Frau telefoniert” habe und das alles geklärt sei. Ich war zu dem Zeitpunkt unverheiratet. Es handelte sich um meine Schwester, die in der hinterlegten Vorsorgevollmacht nicht genannt war. Als ich das sagte, wurde mir entgegnet: “Ich bin doch nicht blöd, ich weiß doch, mit wem ich telefoniert habe”.
[Hinweis: Es geht nicht darum, die Personen hier bloßzustellen, zu doxxen oder sonstetwas. Es geht darum, zu zeigen, dass ich den Namen kenne, weil ich nunmal dort war. Außenstehenden gibt das keinen Hinweis, mir verleiht das einen Hebel, um mich noch glaubhafter zu verifizieren.]
Wir haben damals Listen mit potenziellen Pflegeheimen von den Sozialarbeiterinnen bekommen. Das ist gut und nützlich, allerdings waren die Listen teils sehr veraltet: Die dort genannten Ansprechpartner der unterschiedlichen Heime waren teilweise seit Jahren nicht mehr dort beschäftigt. So gut gemeint die Weitergabe der Listen ist, so schlecht war sie damals meiner Meinung nach umgesetzt, da es zu den Heimen keinerlei Hinweise gab, ob sie z.B. Bereiche für Patienten mit Hinlauftendenzen etc besitzen. Natürlich ist es Pflicht der Angehörigen, sich um einen weiteren Verbleib zu kümmern, eine aktuelle Liste mit entsprechenden Hinweisen wäre jedoch hilfreich. Man ist als Angehöriger oft das erste Mal in so einer extremen Situation, da freut man sich, wenn man erfährt, dass es MitarbeiterInnen gibt, die einem helfen wollen. Umso enttäuschender ist es, wenn sich das so gestaltet wie in meinem Fall.