Oder: Dinge, die ich automatisch mache, wenn ich andere Sachen mache.
Is’ ja meistens lustig anzuschauen. Meistens. Und mit ‘lustig’ ist eigentlich ‘gar nicht lustig’ gemeint, sondern eher beängstigend. Und ‘meistens’ heißt ‘nicht wirklich’. Und wenn Du jetzt auch versucht hast, herauszufinden, wie der Satz ‘eigentlich’ lautet: Glückwunsch. Irgendwie hat’s meine Runkelrübe geschaft, in den letzten Jahren einige sehr … individuelle … Verhaltensmuster aufzubauen, die mir lange Zeit unter dem Radar durchgerutscht sind, sich mittlerweile aber nicht mehr ignorieren lassen. Kleiner Ausschnitt:
TappaTappa. Das schleppe ich in der Form seit ~5 Jahren mit mir rum und es ist für mich gerade echt das Nerivgste:
- Wohnungstür abschließen: TappaTappaTappa (linker Fuß)
- Besteckschublade öffnen, Besteck ( 1 Teil! )herausnehmen: TappaTappa (linker Fuß)
- Irgendetwas aus einem höher gelegenen Schrankfach nehmen: Tappa (oft mit dem rechten Fuß, wer hätt’s gedacht)
- Beim Autofahren: Fuß von der Kupplung: TappaTappa (da kommt das wohl ursprünglich her)
- Wohnzimmerlampe mit der Hand anschalten: Tappa (rechter Fuß, oft mit so einem seichten Swing)
- Zahnpasta auf die Zahnbürste, Tube abstellen: TappaTappa. Nicht immer, aber insgesamt etwas zu häufig
Unkrontrolliertes Brüllen unter der Dusche und beim Geschirrspülen. Zitat: “NaarrKH!! NaaAAArrRKH!”. Bisherige Beobachtungen deuten darauf hin, dass es häufiger auftritt, wenn allgemein warmes oder heisses Wasser im Spiel ist. Frag’ mich doch nicht.
Der Spiderman. So wie der Type aus Cube Zero. (Keine Lobotomie)
Den Staubsauger anbrüllen. Kaum läuft das Teil, geht das Gebrülle los. Das ist -gefühlt- der die wirrste Tick Angewohnheit. Tappatappa ist ja noch irgendwie unauffällig, das nervt mich nur alleine. Das Staubsaugerangebrülle führt aber im Alltag häufiger zu erstaunten Blicken meiner MitmenschIn. Zum Glück isses bei uns ja eher staubig, weil wir so selten staubsaugen.
Schnalzen – so richtig richtig laut. So, dass anschließend Zunge und Gaumen brennen.
Beim Betreten des Kopierraums jedesm mal das rechte Bein ausschütteln. (What the F*CK?!?)
Vor dem Staubsaugen eine Mütze aufsetzen – damit ich den Staubsauger nicht mehr anbrüllen muss (klaro, oder?). Klappt seit kurzem erstaunlich gut. Wie ich darauf gekommen bin, kann ich gar nicht sagen. Die Logik dahinter habe ich auch noch nicht komplett verstanden, aber es ist nun einmal so. Muss man eine Zeit lang beobachten.
Sehr oft “Uku” und “Ette” sagen. Besonders beim Bücken, Hinknien, Sachenaufheben, etc.
Beim Hantieren mit einem Wischmop sofort unendlich wütend auf alles werden, was jemals passiert ist. Sofort. Kompletter TILT-Modus. Mit Verkrampfen, Pulsrasen, allem Pipapo. Code Red. (Außer natürlich, ich habe eine Mütze auf, s.o.) Die Feindbilder wechseln etwa quartalsweise, die Mechanik dahinter bleibt dieselbe. In dem Augenblick, wo ich den Wischmop aus dem Eimer hole, geht’s los.
Beim Umgang mit gröberem Werkzeug, z.B. Maulschlüssel SW 15 und aufwärts, Rohrzange, Säge, … – nicht jedoch bei der Benutzung einer Borhmaschine – immer sofort das Lied aus dem Film Casablanca summen. Immer. Und mit dem Text von “Diamonds are a girl’s best friends” verknüpfen. Bei der Benutzung einer Bohrmaschine fange ich sofort an, Motorgeräusche zu imitieren, bzw. “NIIÄÄRG” zu rufen, sobald das Ding läuft – um das eigentliche Bohrgeräusch erträglicher zu gestalten (außer natürlich, ich habe eine Mütze auf….).
So mal am Stück aufgeschrieben wirkt das ganz schön abgedreht. Im Alltag kommt aber meistens wenig davon zusammen. Irgendeinen Knall hat ja auch sowieso jeder. Daraus abzuleiten, dass bei mir eine gewisse Abneigung gegen Hausarbeiten besteht, ist naheliegend, erklärt es aber nicht komplett. Alkohol macht es kurzzeitig besser, anschließend wird’s aber schlimmer. Keine Ahnung, was mit anderen Mitteln passiert. Gras, etc funktioniert nicht für mich. Schätze, wenn ich einfach nur mit einem großen Bruder aufgewachsen wäre, hätte sich dieser Blödsinn sowieso von alleine erledigt (via Geschwisterkloppe) . Nunja. Jetzt isses wohl erstmal zu spät dafür. Doktor Andy bleibst erstmal ihm sein schwierigster Patient.