Seit geraumer Zeit besitze ich eine ziemlich brauchbare Kamera ( Panasonic DMC-GX7 ). Nicht die allerneueste, macht aber nix. Fotografieren tut.
Für manche Sachen, die ich gerne festhalten will, fehlen mir lediglich die Möglichkeiten zur passenden Montage. Das führt dann hin und wieder zu erheblichen Verrenkungen.
Wie albern das manchmal wird, kann man aus einer anderen Perspektive ganz gut erkennen. Wenn wenigstens das Ergebnis gelungen wäre, hätte ich kein Problem mit der Konstruktion, aber das ganze Ding war in jeder Hinsicht unbrauchbar.
Aber zum Glück gibt es Boris und wir gehen regelmäßig zusammen zum Mittagessen und dabei kommt öfter mal eine brauchbare Idee bei heraus. Auch dieses Mal. Irgendwo in meiner ASA100 (Abenteuer-Standard-Ausrüstung) flog jedenfalls noch ein Mikrofon mit entsprechendem Halter herum. Der wurde dann erstmal einer genaueren Analyse zugeführt.
Wäre doch gelacht, wenn man damit nicht irgendetwas sinnvolles hinbekommen könnte. Also erstmal auseinandergenommen. Das Cent-Stück dient als “Schraubendreher”. Hätte ich nicht gebraucht. Beim schräg-draufschauen kam mir die Schraube quasi von selbst entgegen.
Ein wenig Rumgemesse, ein wenig Gekrickel, ein wenig Gefluche ( keine Kettenbemaßung! Keine Doppelmaße! )…
… ein wenig Herumgekonstruiere …
Und schon fiel 20 Minuten später der erste Adapter aus dem 3D-Drucker ( der quasi Nanosekunden später durch eine überarbeitete Version ersetzt wurde – hinten alt, vorne neu).
Schon gar nicht schlecht.
Die ersten Versuche zeigten aber, dass es eben doch nicht reicht, drei Grund-Formen in Tinkercad aneinander zu klatschen. Irgendwie war das alles zu labberig. Mir wäre das ja egal, wenn es – so wie früher – nur um irgendeine Kamera ginge, die mit dem Gedanken angeschafft wurde, dass sie einen ordentlichen Rumms vertragen müsste. Aber wenn ich das aktuelle Fotogelöt schrotte, muss ich mich rechtfertigen. Das wird nichts.
Und so kam dann das bislang komplizierteste jemals von mir entwickelte 3D Modell heraus. Booomdiggi.
Herrlich, diese Perspektive. Und das Teil sieht auch gar nicht mal so schlecht aus.
Den Gewindeadapter zum Anschrauben der Kamera an die Halterung hatte ich noch irgendwo herumliegen. Mittels einiger Lagen grünem Klebriums konnte ich die Unebenheit des Sicherungsringes ausgleichen. Klebrium – Dein Freund in der Not.
Im Detail kommt das schon ganz lässig. Insgesamt ist die Konstruktion sogar weitaus stabiler, als man erwarten würde. Soll man ja nicht glauben, weil die Wandstärke der Halterung nie mehr als 2mm beträgt. Für Insider: 6% Infill; das ist nicht wirklich viel, reicht aber locker. durch die Versteifungen ist das Teil jedenfalls erstaunlich stabil. Das unvermeidliche Gewackel der Konstruktion kommt jedenfalls durch das Mikrofonstativ und nicht durch die Halterung.
Das Stativ habe ich übrigens vor ein paar Wochen gefunden. Vielleicht hat es auch mich gefunden. Man weiss das alles nicht so genau. Metaphysik am Limit des Denkbaren. Allein das Ergebnis zählt.